Klinikumsverkehr belastet Haibach stark
Bis zu 7000 Fahrzeuge werden täglich an der Einfahrt zum Klinikum gezählt. Seit vielen Jahren kämpft Haibach deshalb dafür, dass die Stadt die Berliner Allee ausbaut, wie es bei dem ersten Bebauungsplan für das „neue“ Klinikum vorgesehen war. Eine erhebliche Entlastung für den Verkehr in Haibach wird dadurch erwartet. Erweiterungen des Klinikums haben den Verkehr in den letzten Jahren stark ansteigen lassen. Der neue Bebauungsplan der Stadt sieht weitere Ausbauten vor. Somit ist allen klar: Der Verkehr wird zunehmen. Von der Stadt sind alle Bedenken aus Haibach abgeblockt worden. Lediglich 100 Fahrzeuge am Tag würden die Berliner Allee nutzen, war die Annahme der Stadt – zu wenig, um eine Straße bauen zu müssen und auch für die Haibacher keine Entlastung bringen.
Um gesicherte Argumente zu haben, hat die Gemeinde im November letzten Jahres ein Verkehrsgutachten machen lassen, das bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch vorgestellt wurde. Eine Woche lang wurde mit modernsten Methoden gemessen, wie sich der Verkehr verteilt. Auch die Nutzung durch Rettungswagen oder LKW wurde ausgezählt. Dabei wurde festgestellt, woher die Fahrzeuge kommen und wohin sie fahren, ob sie in Haibach bleiben oder auf welchen Routen sie Haibach nur durchqueren.
Fazit des Sachverständigen:
Die Berliner Allee könnte aktuell schon insgesamt 1400 Fahrzeuge pro Tag fassen. Im Moment könnten in Haibach selbst weitere 300 Fahrzeuge davon abgehalten werden, durch Haibach zu fahren. Bei weiteren verkehrsberuhigenden Maßnahmen könnten es bis zu 900 Fahrzeuge weniger sein. Wenn der aktuelle Bebauungsplan am Klinikum voll ausgenutzt wird, ist mit einer Zunahme der Verkehrsbelastung in Haibach um weitere 2500 Fahrzeugen täglich zu rechnen.
Bürgermeister Andreas Zenglein sieht keine Unterstützung und keine Chancen in der Stadt für den Bau der Berliner Allee. Jetzt helfe nur noch, gegen den Bebauungsplan zu klagen.
Keine große Entlastung sieht Zenglein auch darin, die Durchfahrt durch Haibach für Lastwagen über 3,5 t zu sperren, zumal eine Kontrolle nicht möglich sei. Die SPD hatte den Antrag gestellt, die Durchfahrt nur noch für Anlieger zu gestatten. Mit ein paar Verbotsschildern solle ein Versuch gestartet werden. Bis zu 130 LKW ab 3,5 t im täglichen Durchschnitt wurden im Verkehrsgutachten gezählt, davon gut 80 Busse, die durch die Büchelbergstraße fahren.
Beide Themen werden jetzt in den Fraktionen besprochen und Lösungen gesucht.
Ein weiteres Thema lag schon wiederholt auf dem Tisch: An der Würzburger Straße (offizielle Adresse Industriestraße Ost) ist ein Holzbearbeitungsplatz entstanden. Der nötige Bauplan wurde vom Bauausschuss und vom Gemeinderat wiederholt abgelehnt. Die Überschreitung der Baugrenzen, die Einfahrt von der Staatsstraße und die Erhöhung der Einfriedigung konnten nicht befürwortet werden. Das Landratsamt als Genehmigungsbehörde sieht das anders und will die Zustimmung der Gemeinde ersetzen. Die Genehmigung sei städtebaulich vertretbar. Einstimmig blieb der Gemeinderat bei seiner Meinung und gab der Verwaltung sogar den Auftrag, gegen eine Genehmigung durch das Landratsamt zu klagen.
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