Viele Informationen für die weitere Arbeit gab es in der Gemeinderatssitzung vom 10. Dezember.
Vorstellung des Energiewerks des Landkreises „ELA gKU“ (gemeinsames Kommunalunternehmen)
Klaus Wienand vom ELA (= Zusammenschluss der Gemeinden im Bereich erneuerbare Energien) berichtete von der aktuellen Lage.
Das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) hat zum Ziel, dass die Stromerzeugung in Deutschland bis zum Jahr 2030 zum größten Teil mit Hilfe klimaneutraler Technologien erfolgen soll – also zum Beispiel mit Sonnen- oder Windenergie. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, an vielen Orten Strom zu erzeugen und somit auch an vielen Orten Photovoltaik- oder Windkraftanlagen zu bauen. Am 13. Februar 2024 wurde daher das „Energiewerk Landkreis Aschaffenburg gKU“ gegründet. Die Hauptaufgabe des ELA besteht darin, die Kommunen im Landkreis darin zu unterstützen, eine möglichst große Energiesouveränität zu erreichen. Das ELA soll dazu beitragen, dass wir die Energie, die wir in unserer Region benötigen, auch weitgehend selbst erzeugen können. Daher unterstützt das ELA die Kommunen bei der Ideenfindung, Planung, Projektierung und Umsetzung von unterschiedlichen Projekten im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien.
Die Bürger und Kommunen werden an diesen Projekten sowohl in der Entstehungsphase als auch am Betrieb der Anlagen beteiligt und sollen nachhaltig von der „Energie aus der Region“ profitieren.
Aktuelle Projekte sind Photovoltaik-Freiflächenanlagen in mehreren Ortschaften des Landkreises (Goldbach, Blankenbach, Mömbris, Sailauf oder auf der Kreismülldeponie in Stockstadt) und Windenergieprojekte (bei Mespelbrunn, bei Huckelheim und auf der Hohen Wart).
Wienand erklärte, dass in Zukunft für Wärmepumpen, E-Mobilität und den IT-Bereich mehr Strom benötigt wird. Der erzeugte Strom soll künftig als „regionaler Strom“ vermarktet werden. Die Finanzierung soll mit 51 % in kommunaler Hand sein, der Rest kann privat investiert werden.
Ein modifizierter Vertrag für die Gemeinden war für die weitere Zusammenarbeit notwendig: So muss die mittelbare Beteiligung an Projektgesellschaften geregelt sein. Eine klare Abgrenzung der Aufgaben des ELA im Verhältnis zu den Kommunen muss erfolgen und der neue Konsortialvertrag muss die neuen Strukturen und die Planung und Umsetzung von Projekten neu beschreiben.
Der Gemeinderat stimmte den Änderungen zu.
Technische Dienstleitungen für die Instandhaltung des Trinkwassernetzes
Da der gemeindliche Wasserwart zum Jahresende in Rente geht und sich bisher kein neuer Wasserwart fand, muss die Dienstleitung für die Instandhaltung des Trinkwassernetzes neu geregelt werden.
Zu den Angeboten der Aschaffenburger Versorgungsgesellschaft (AVG) und der Energieversorgung Main Spessart (EMS) blieben jedoch noch viele Fragen offen. Besonders drängte sich die Frage auf, warum bei der verteilten Aufgabenstellung die Kosten höher sein sollten als bei der Vergabe an einen Anbieter.
Geregelt werden soll nach Vorlage der Angebote die Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung der Gemeinde mit der Aschaffenburger Versorgungsgesellschaft (AVG) und der Energieversorgung Main Spessart (EMS), die sich die Arbeiten teilen wollen. Die Gemeinde Haibach behält als Anlagenbetreiber vorerst die Verantwortung für die Wasserversorgungsanlagen und steht jederzeit unterstützend an der Seite der Vertragspartner. Die AVG zeichnet sich u. a. verantwortlich für die Brunnen, Pumpstationen, Hochbehälter etc. Die EMS übernimmt die Verantwortung für das komplette Leitungsnetz, die Wasserzähler etc. im gesamten Ortsgebiet.
Toni Stahl bemerkte eine Gesamtkostenerhöhung von 59 % gegenüber den Angeboten aus dem letzten Jahr. Da aber die Leistungen sich ergänzen, müssten die Gesamtkosten ähnlich der Summe der Gesamtleistung sein. Auch ein Wassermeister ist noch nicht eingerechnet, der je nach Einsatz und Aufgaben noch zusätzliche Kosten verursacht.
Die Fraktionen können jetzt beraten und warten auf eine Erklärung. Danach kann ein Beschluss gefasst und die Verträge geschlossen werden.
Trafoturm Aschaffenburger Straße/Büchelbergstraße
Patrick Sauer von der AVG erklärte die „Geschichte“ der Umspannstation. Bauteile aus den 1960er Jahren seien verbaut. Wenn etwas kaputt gehe, gebe es keine Ersatzteile. Bei einem größeren Schadensereignis könnte die Trafostation einsturzgefährdet sein. Das Stromnetz müsse zudem wegen des erhöhten Strombezuges in den nächsten Jahrzehnten stark ausgebaut werden. Deshalb sollen alle drei Turm-Stationen in Haibach ausgetauscht werden.
Solle der Turm an der Aschaffenburger Straße bestehen bleiben, müsse eine neue Station in der Nähe gebaut werden. Zusätzlich müssten 2-3 neue Stationen im Gebiet „Alter Ortsteil West“ gebaut werden.
Vorschläge für eine Erneuerung:
- Neubau auf dem Platz der Turmstation
- Neuer Standort „Wellekipperplatz“
- Die Gemeinde kauft das anliegende Grundstück und stellt die von der AVG benötigte Fläche zur Verfügung.
FWG-Gemeinderat Christian Fuchs: Man solle nachdenken, das Gelände nebenan zu kaufen. Der Heimat- und Geschichtsverein empfiehlt, dass der Turm, gebaut aus „Hawischer Blauen“, erhalten bleibt. Jedoch dürfe der Wellekipperplatz nicht dafür geopfert werden.
Toni Stahl möchte mit der Entscheidung warten, ob doch noch neue Ideen für einen Platz gefunden werden. Ein Beschluss wird im Januar gefällt.
Ausbau Berliner Allee
Die Gemeinde hat gegen den Bebauungsplan der Stadt Aschaffenburg im Bereich des Klinikums Klage eingereicht. Hintergrund ist die nicht ausreichende Anbindung des Klinikums an das überörtliche Straßennetz (Staatsstraße) durch die Verlängerung der Berliner Allee. Jetzt wird Haibach einen Antrag an die Stadt stellen, bei der Neuaufstellung der Bebauungspläne „Godelsberg“ den Ausbau der Berliner Allee mit in die Verkehrsuntersuchung einzubeziehen.
Ortsbus – Sachstandbericht
Jürgen Großmann legte einen Bericht über den Probebetrieb des Ortsbusses vor.
20 Fahrer haben seit März 150 Fahrtschichten angeboten, 14 Vereinsfahrten an Wochenenden wurden gebucht und die Gemeinde selbst habe vier Mal den Bus benötigt. Gesamt wurden 622 zahlende Erwachsene und Schüler gezählt, was einen Durchschnitt von 4,15 Gästen pro Fahrt bedeutet. Dabei sei eine kontinuierliche Steigerung festzustellen. Eine Einbindung des Schülertransportes und eine Anpassung des Fahrplanes an die Schwerpunkte der Gäste könne die Auslastung noch steigern. Die Anmietung des Busses läuft Ende Januar aus. Bis dahin muss eine Entscheidung getroffen werden, ob der Betrieb weitergeführt werden soll.
Bürgermeister Andreas Zenglein gab die Kosten bekannt: Rund 2.000 Euro Einnahmen stehen rund 10.000 Euro Ausgaben gegenüber. Bernd Oppenrieder forderte, Optimierungspotentiale zu suchen. Besonders der Schülerverkehr sei wichtig.
FWG-Gemeinderat und selbst Ortsbus-Fahrer Ingo Adams kritisierte, dass der Aufwand bei Betrieb und Organisation des Ortsbusses zu groß sei. Zu wenige Fahrgäste nutzten den Bus und es gebe zu viele Leerfahrten .
Allgemein:
Für den Internetausbau für Haibach Nord ist in die staatliche Förderung zugesagt. 10 % der Kosten müssen selbst bezahlt werden. Der Ausbau kann im Jahr 2027 erfolgen.



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